Reitsport

Beim Reiten sitzt der Reiter nicht passiv auf dem Pferd, sondern geht aktiv mit der Bewegung des Pferdes mit. Das Pferd wird dabei durch Gewichtsverlagerung, Schenkeldruck und Zügelführung, so genannte Hilfen, dirigiert. Eine Besonderheit im Reitsport ist, dass es, mit Ausnahme im Voltigierbereich, keine Geschlechtertrennung gibt. Es treten Frauen und Männer gleichwertig gegeneinander an. Auch bei den Tieren gibt es keine Unterschiede in den Rassen und im Geschlecht. Die Pferde werden jedoch in Pony und Pferde unterteilt (abhängig von der Größe).

Dressurreiten

Die Dressurarbeit ist der Grundstock zur Ausübung aller Reitdisziplinen. Das Wort ist eigentlich fehl am Platz, da es keine Dressur ist, sondern eine Aus-und Weiterbildung des Pferdes und seiner natürlichen Bewegungen. Sie beginnt mit dem Anreiten des jungen Pferdes und endet nach Durchlaufen der Ausbildungsskala, im Abprüfen der vollendeten Versammlung durch perfektes Ausführen aller bekannten Dressurlektionen. Beim Anreiten sorgt der Reiter dafür, dass das Pferd unter seinem Gewicht ins Gleichgewicht kommt, dass es lernt, geradeaus und auf gebogenen Linien in allen drei Grundgangarten geradegerichtet zu gehen, sowie die Zügel-, Schenkel- und Gewichtshilfen des Reiters zu verstehen und die verschiedenen Lektionen auszuführen. Dabei steht die professionelle, artgerechte und pferdeschonende Gymnastizierung im Vordergrund. Nur ein gut durchgymnastiziertes und durchlässiges (d. h. auf alle Hilfen gut reagierendes Pferd) kann ein zuverlässiger, leistungsfähiger und gesunder Partner im Sport werden. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen

E - Einsteiger

A - Anfänger

L - Leicht

M - Mittelschwer

S - Schwer

enthalten bestimmte, sich steigernde Lektionen und Aufgaben. In jeder Klasse präsentiert sich die gelernte und bestehende Harmonie zwischen Reiter und Pferd im Ausführen der verschiedenen Dressurlektionen.

Springreiten

Springreiten ist das Überwinden von Hindernissen zu Pferde. Es erfordert vom Reiter viel Geschicklichkeit, Balance, Rhythmusgefühl und präzise Einwirkung der Reiterhilfen, um ein Pferd korrekt über Hindernisse zu reiten. Die Schwierigkeit beim Springreiten besteht darin, ein Pferd an den Sprung so heran zu reiten, dass das Pferd beim Absprung eine optimale Flugkurve entwickeln kann. Das Pferd darf also nicht zu nah am Hindernis abspringen, und auch nicht in zu großer Entfernung. Auch werden bei der Linienführung des Parcours bei höheren Klassen zunehmende Anforderungen an die Rittigkeit des Pferdes und die taktische Übersicht des Reiters gestellt.Bei Springprüfungen werden Fehler-/Zeitspringen und Stilspringen gewertet. Ein Fehler ist zum Beispiel das Herunterwerfen einer Stange durch das Pferd (vier Strafpunkte) im Fehler-Zeitspringen, 0,5 Punkte Abzug im Stilspringen. Das Verweigern beziehungsweise Stehenbleiben vor einem Hindernis (auf nationalen Turnieren und auf internationalen Turnieren vier Punkte). Auch die Überschreitung der Höchstzeit ist mit Fehlerpunkten zu bewerten. Bei Stilspringprüfungen wird jedoch das harmonische Überwinden der Hindernisse des Reiters bewertet. Hierzu gibt es eine Richtskala von 0,0-10,0, die ihrerseits in 1er Schritte unterteilt wird; das heißt es gibt Noten von zum Beispiel 6,0; 6,1; 6,2; 6,3 … 6,9; 7,0. Diese Notenskala gilt auch für den Dressursport und den Fahrsport.